Heulend erwachte ich aus einem unruhigen Schlaf. Mein Bruder, Mikey, streichelte mir über den Kopf und wischte meine Tränen weg. „Hey. Komm. Wir müssen aufstehen.“ Ich nickte stumm und erhob mich. „I-I-Ich-“ Verwirrt zeigte ich zur Tür. „Duschen?“ Ein Nicken meinerseits. „Okay.
Er sagte mir immer, alles würde gut werden. Ich verstand diesen Satz nie. Manchmal, mitten im Gespräch, warf er es einfach rein. Er wusste, dass ich es nicht verstand. Denn ich wusste nicht, dass er MICH verstand.
Ich liebte ihn. Ich liebte ihn wirklich. Und er mich auch.
Es läutete zum letzten Mal an diesem Tag. Einem sonnigen Freitag. Wie ekelhaft. Sonne. Man könnte ja braun werden. Schnell packte ich ein. Block, Federtasche, Zeichnung. Seit Tagen zeichnete ich immer wieder dasselbe Gesicht. Ein junger Mann. Eher ein Junge.
„Deidara? Deidara! Los, aufwachen! Los Deidara! Aufwachen! Loos! Steh auf, du faule Socke!“- „Scheiße Tobi, halt’s Maul, un. Ich steh ja schon auf! Pissgesicht. Geh von mir runter, un!“
Tobi sprang auf und lief lachend und mit wild schwenkenden Armen aus
Langsam atmete ich ein. Luft füllte meine Lungen. Wind umspielte mein Haar, zerrte an meiner Kleidung.
Es war dunkel.
Lautlose Tränen liefen über meine Wangen. Ich wollte sie wegwischen. Konnte nicht. Ich konnte mich nicht bewegen. Starr stand ich in der windigen Nacht.