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Die Macht der Himmelskinder

Ein etwas anderer Krimi; SetoxJoey
von

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Vergangenheiten

In seiner Wohnung angekommen, duschte Seto ausgiebig und führte noch einige Telefonate, die die Beerdigung seines Vaters betrafen. Zum Schlafen war er noch zu aufgekratzt, deshalb holte er den Brief hervor, den er angeblich Joey geschickt hatte.

So wie es aussah, hatte Joey ihn damals nicht vergessen – er hatte ihm Briefe geschrieben, doch kamen diese nie bei ihm an. All die Jahre hatte er einen Groll gegen den Blondschopf gehegt, der sich durch die Entführung seines Bruders noch verstärkte. Wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn er und Joey Freunde geblieben wären? ... Nein, nicht darüber nachdenken, es änderte nichts an der Tatsache, das es jetzt so war, wie es war.
 

Er warf den Brief auf den Esstisch und holte seine Notizen aus der Grabkammer hervor. Nachdenklich sah er auf die Schriftzeichen und rieb sich über die Augen, er war wohl doch müder, als er dachte. Die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen, noch mal rieb er sie sich, dann klärte sich sein Blick wieder. Wenn ihn bisher noch Dinge, die mit diesem Fall zu tun hatten, überraschten, wunderte er sich nun über gar nichts mehr. Er beschloss es einfach hinzunehmen. Er nahm den Brief von Joey und legte ihn in seinen Tresor unter seine Papiere. Das musste er erstmal sacken lassen, nach der Beisetzung hatte er Zeit dafür, jetzt nicht.
 

Seto beschloss in sein Elternhaus zu fahren, obwohl er nie wieder da gewesen war, die Beerdigung seiner Mutter zählte er nicht, besaß er noch den Schlüssel. Sein Vater musste inzwischen abgeholt worden sein und so konnte er sich dort in aller Ruhe umsehen. Seto nahm seine Autoschlüssel und machte sich auf den Weg. Unterwegs hielt er noch beim Diner an und aß eine Kleinigkeit. Weit war sein Elternhaus ja nicht weg, es lag nur die ganze Stadt dazwischen. Schließlich erreichte er es und mit gemischten Gefühlen fuhr er die Auffahrt hinauf. Fast erwartete er seinen Vater in der Tür zu sehen, der ihn strafend ansah, weil er, angeblich, wieder etwas angestellt hatte.
 

Seto stieg langsam aus und ein einziger Blick auf das Haus genügte, eine Gänsehaut bei ihm zu verursachen. So verlassen wirkte es noch bedrohlicher – ob das von seinen jüngsten Erlebnissen kam? Seufzend stieg er die Stufen hinauf und schloss die Haustüre auf. Kaum das er das Haus betreten hatte, fiel die Tür auch schon mit einem satten Ton ins Schloss. Augenblicklich fühlte er sich eingesperrt, ärgerlich verdrängte er dieses Gefühl. Unten hielt er sich nicht lange auf, er ging gleich nach oben und betrat wenig später Mokubas Zimmer. Dort hatte sich nichts verändert. Seine Mutter ließ hier, seit seiner Entführung, regelmäßig Sauber machen. Es schien sich auch nach ihrem Tod nicht geändert zu haben. Jetzt stand er mitten im Zimmer, und wenn er die Augen schloss, konnte er seinen Bruder lachen hören. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, er vermisste seinen Bruder so sehr - wenn er ihn doch nur wieder finden würde...
 

Eilig verließ er diesen Raum wieder und suchte sein altes Zimmer auf, auch hier hatte sich nichts verändert. Unschlüssig sah er sich um, warum war er eigentlich hier? Sein Blick fiel in die Ecke seines Zimmers, in der sich sein Geheimversteck befand. Schon kniete er davor, schob die kleine Kommode beiseite und zog einen Ziegelstein aus der Wand. Grinsend erinnerte er sich, wie er damals, für seine kleinen Schätze, nach einem sicheren Versteck gesucht hatte. Sorgsam hatte er die Tapete abgelöst, den Putz ab und aus den Fugen raus gekratzt. So konnte er den Stein jederzeit entfernen und etwas dahinter legen, viel gab es nicht, aber die Dinge, die er hier versteckte, lagen ihm sehr am Herzen.
 

Wäre sein Vater dahinter gekommen, hätte er Seto bestimmt verprügelt – aus zweierlei Gründen, zum ersten, weil er das Haus beschädigt hatte und zum zweiten, wegen seiner Gefühlsduselei. Ein Mann hatte nicht sentimental zu sein, er brauchte keine Freundschaft und Liebe würde ihn nur verweichlichen. Das hatte er ihm immer wieder vorgebetet, Seto starrte jetzt finster vor sich hin. Eigentlich hätte sein Vater stolz auf ihn sein müssen, denn er lebte so, wie sein Vater es wollte – ohne Freunde, ohne Gefühle und ohne Liebe.

‚Ach, was soll’s, es ist nicht mehr zu ändern’, dachte er bitter. Ob sich wohl noch etwas hinter diesem Stein verbarg? Er griff hinein und seine Finger ertasteten ein Päckchen. Komisch, so was hatte er hier doch nie reingelegt – vorsichtig zog er es heraus.
 

Es war ein sorgsam gewickeltes Päckchen, gut verschnürt und unter die Paketbänder war ein Brief geschoben worden. Das Weiß des Umschlags war schon etwas vergilbt. Er stand auf, ging zu seinem Bett und setzte sich darauf. Bevor er das Päckchen öffnete, zog er den Brief hervor und machte ihn auf. Er erkannte gleich, dass es sich um die Handschrift seiner Mutter handelte.
 

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Liebster Seto,
 

Wenn du diesen Brief liest, sind dein Stiefvater und ich nicht mehr am Leben.

Es tut mir leid, dass ich dir und deinem Bruder keine gute Mutter war.

Aber Gozaburo war zu stark für mich, ich hatte nicht die Kraft, mich gegen

ihn aufzulehnen, ich habe einfach aufgegeben. Ich möchte dir Danken, das du

die Suche nach Mokuba nie aufgegeben hast. Umso mehr schmerzt es mich, dir

schon vorher deinen Freund genommen zu haben. Dein Stiefvater hat den Umzug

der Wheelers veranlasst. Deine Freundschaft zu Joey, war ihm immer ein Dorn

im Auge. Daher hat er dafür gesorgt, dass ihr euch nie wieder seht.

Genauso wie er es verhindert hat, das du Joeys Briefe bekommst und deine ihn

erreichen. Er hat es sogar soweit getrieben, das er deinem Freund einen

gefälschten Brief geschickt hat.

Ich nehme es dir nicht übel, das du jeglichen Kontakt zu uns abgebrochen hast.

Vielleicht kannst du mir eines Tages verzeihen.
 

In Liebe deine
 

Mom
 

P.S. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, die Briefe zu vernichten, Ich habe

sie all die Jahre aufbewahrt. Nach deinem Auszug, habe ich sie in deinem

Versteck, hinterlegt. Schau nicht so ungläubig, ich wusste davon, aber ich habe

es für mich behalten.

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Seto ließ seine Hand mit dem Brief sinken, ungläubig starrte er darauf. Jetzt hatte er es Schwarz auf Weiß, das Gozaburo den Brief an Joey geschrieben hatte. Sein Blick fiel wieder auf das Päckchen, er legte den Brief beiseite und öffnete es. Der erste Brief, der ihm in die Hände fiel, war der von Joey. Mit zittrigen Fingern machte er ihn auf und bevor er ihn auseinander faltete, versuchte er sich zu beruhigen und atmete ein paar Mal tief durch.
 

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Lieber Seto!
 

Du fehlst mir! So sehr! Ich muss die ganze Zeit weinen. Ohne dich ist die Schule gar nicht mehr schön.

Ich will gar nicht mehr hingehen. Meine Mama hat gesagt, ich soll dir einen Brief schreiben. Weil ich so

traurig bin. Und dich so doll vermisse.
 

Du weißt ja gar nicht, was passiert ist. Am Freitag nach der Schule waren schon alle Koffer gepackt. Kannst

du dir das vorstellen? Wir sind gleich nach dem Essen nach Kyoto in unsere neue Wohnung gefahren. Mein

Papa ist befördert worden und arbeitet jetzt in Kyoto. Er brauchte gar nichts machen, alles war schon fertig.

Wir haben lauter neue Möbel bekommen, die Möbelpacker haben nur alles aus den Schränken noch gebracht.
 

Aber hier ist es gar nicht schön, die Schule ist blöd, und Kyoto auch.

Ich will wieder nach Domino zurück, zu dir. Und wenn wir nicht auf die selbe Schule gehen, wir könnten uns

trotzdem sehen.
 

Ich will wieder bei dir sein, ich will mich nicht darüber freuen das mein Vater befördert worden ist. Es soll weiter

ein kleiner Bankangestellter in Domino sein. Und ich will weiter in Domino zur Schule gehen. Am aller- aller-

allerliebsten auf deine Schule.
 

Tut dir dein Herz auch so weh weil ich nicht mehr bei dir bin? Meins tut ganz doll weh. Ich vermisse dich so! ! ! !
 

dein Freund auf ewig
 

Joey

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Seto musste schlucken, selbst nach all den Jahren, las er die Verzweiflung zwischen den Zeilen und er konnte Joeys Frage heute noch beantworten. Denn damals tat ihm sein Herz ebenso weh und er vermisste ihn genauso. Mit einem Kloß im Hals öffnete er noch einige andere Briefe, sie klangen alle ähnlich. Dann fielen ihm seine eigenen in die Hände, er brauchte sie nicht zu öffnen, er wusste immer noch, was er geschrieben hatte.

Mit einem Male hatte er das Gefühl zu ersticken. Er raffte die Briefe zusammen, wickelte das Papier wieder darum und verließ eilig das Haus, die Briefe nahm er mit. Während er nach Hause fuhr, hielten seine Hände das Lenkrad fest umklammert und sein Gesicht war zur Maske erstarrt. In seiner Wohnung angekommen, warf er die Briefe auf den Tisch zu Joeys. Er zog sich um und hörte dabei seinen Anrufbeantworter ab. Der Beerdigungsunternehmer teilte ihm mit, dass die Beisetzung schon morgen stattfindet, da keine größere Feierlichkeit geplant war und ein Termin frei geworden war. Es folgte noch das Wo und Wann, dann war die Nachricht beendet. „Hast du einen Toten bestochen, das er dir seinen Termin gibt, oder wieso ist einer frei geworden?“, murmelte Kaiba sarkastisch vor sich hin, aber es war ihm nur recht, je eher das vorbei war, desto besser.
 

~~~
 

Nachdem Joey sich den ganzen Staub vom Körper gewaschen hatte, waren seine Lebensgeister wieder ein wenig erwacht. Er stöberte in seinem Kühlschrank und zauberte sich eine recht ansehnliche Mahlzeit herbei. Während er aß, ließ er seine Gedanken die vergangene Nacht und den vergangenen Tag rekapitulieren. Nichts daran war gewöhnlich: Erst holte ihn Kaiba direkt von der Arbeit ab und fuhr mit ihm vier Stunden durch die Gegend, nur um mit ihm zu einem verlassenen Tempel zu gelangen. Die Fahrt im Auto verlief sogar einigermaßen harmonisch, auch wenn er irgendetwas gesagt, hatte, das Seto doch ein wenig verärgert hatte. Was war das noch mal gleich? Ach ja, der Brief... er war sich gar nicht mal mehr so sicher, dass Kaiba den Brief wirklich noch nicht bekommen hatte, aber in einem hatte er Recht: dies war nichts, was man bei einer rasanten Fahrt in einem Sportwagen auf einer kurvenreichen Straße bereden sollte.
 

Die restliche Nacht und der restliche Tag verliefen sogar recht angenehm, was seine Zusammenarbeit mit Kaiba betraf. Joey konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ein wenig ihrer alten Streitkultur hervorgebrochen war. Doch sicher war er sich aber nicht. Gefallen hatte ihm jedoch, dass sie dem Priester seine Würde und letzte Ruhe wieder gegeben hatte, wenn wohl auch noch etwas in seinem Sarg fehlte. Aber das konnten sie ihm erst zurückbringen, wenn sie es hatten.

Sie? Wieso dachte er auf einmal sie, dass sie beide ihm den Stab zurückbringen würden? Joey brauchte nicht lange darüber nachzudenken, es hatte ihm einfach gefallen, mit Seto Kaiba zusammenzuarbeiten, wie schon damals in der Schule. Und so wie es aussah, würde sich daran auch nie etwas ändern.
 

Als er mit dem Abendessen fertig war, räumte er noch schnell seine Küche auf, schrieb Serenity eine kurze Notiz, wann er geweckt werden wollte, und legte sich in sein Bett. So müde er vorhin auch noch war, jetzt reichte ihm erst einmal das liegen. Joeys Blick fiel auf Mahous Buch, stimmt, dass wollte er ja noch unbedingt fertig lesen. Gemütlich stopfte er sich sein Kissen hinter den Rücken und suchte die Stelle, an der er aufgehört hatte.
 

~~~
 

Die Himmelskinder
 

Endlich hatten sie das Böse überwunden und besiegt. Erschöpft hatten sich alle im Geheimen Tempel eingefunden, aber an Erholung war noch nicht zu denken. Sie hatten noch etwas zu erledigen, bevor sie sich ausruhen konnten. Doch zuerst kochte der Zauberer für alle Tee, den brauchten sie jetzt dringend. Er würde ihnen dabei helfen, die noch vor ihnen liegende Aufgabe zu meistern.

Atemu – der König, Seth – der Hohepriester, Odeon – der Zauberer, Jono – der Krieger, Ishizu und Marik – Priester dieses Tempels und Mahou – Zauberer der Zeit und Chronist, und dazu der Älteste der weißen Blauaugen und der Älteste der schwarzen Rotaugen, sie alle hatten sich hier versammelt, um zu beratschlagen, wie sie den Sieg sichern konnten.
 

Der Kampf gegen Timiat, den Fünfköpfigen und seinen Herrn, den Zauberer Bakura, war lang und grausam gewesen, doch mit vereinten Kräften hatten sie es schließlich geschafft. Das Königreich, und somit die Welt, war vor dessen machtgierigen Plänen gerettet worden, aber der Preis war hoch. Zu viele hatten ihr Leben lassen müssen, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch unter ihresgleichen. Der Schmerz war groß, doch trauern konnten sie später. Sie hatten Bakura und auch Timiat vernichtet, doch die böse Macht, die Bakura heraufbeschworen und die Timiat verkörpert hatte, die war leider nicht vernichtet. Sie war nur geschwächt...
 

Sie mussten sich etwas einfallen lassen, damit diese Macht nie wieder aufleben konnte. Und gleichzeitig dafür Sorge tragen, dass auch spätere Generationen sich ihrer erwehren konnten, falls sie doch wieder auflebte. So saßen sie, Stunde um Stunde, und dachten nach. Mahou ergriff, nach einer langen Zeit des Schweigens, endlich das Wort. „Wir sollten die Macht von Timiat in verschiedene Gegenstände bannen, und sie anschließend in der ganzen Welt verteilen.“

Die anderen hörten es sich an und nickten schließlich anerkennend mit ihren Köpfen. Es gab keine bessere Möglichkeit, so sehr sie es auch hin und her wendeten. Gemeinsam beratschlagten sie, welche Gegenstände am besten dafür geeignet wären.
 

Atemu erhob sich als erster und stellte seinen Ring der Volljährigkeit zur Verfügung. „Ich und mein Haus verpflichten uns auf ewig dem Kampf gegen das Böse.“ „Ich und mein Haus, verpflichten uns ebenfalls auf ewig dem Kampf gegen das Böse.“, sagte Odeon und legte seinen Stab der Macht dazu. „Mein Haus verpflichtet sich ebenfalls.“, schwor Jono, der Krieger und legte sein Katana ab. „Unsere Familie leistet auch den Eid.“, sagte Marik und Ishizu nahm ihr Medaillon ab und legte es zu den anderen Sachen. „Außerdem werden wir die Priester in diesem Tempel sein und gemeinsam mit den Drachen über diese Dinge wachen.“, sagte Ishizu und die Drachen nickten dazu. „Das ist gut.“, nickte Mahou, „und dazu kommt noch eine Seite aus dieser Chronik und die unheilvolle Fusionskarte. In diesen sechs Teilen wird die böse Macht versiegelt sein.
 

Mahou und Odeon sprachen ihre Zaubersprüche, um die Macht des Bösen auf die weiteren fünf Teile aufzuteilen, man konnte förmlich spüren, wie das Böse nicht damit einverstanden war, aber es hatte einfach keine Kraft sich dagegen zu wehren. Als die Macht des Bösen geteilt war, nahm Seth jedes einzelne Teil, segnete es und gab es wieder an Odeon und Mahou zurück. Sie sprachen über jedes Teil noch einen eigenen Zauberspruch aus, damit es keine Sehnsucht nach den anderen Teilen haben sollte, und Seth segnete es wieder. Danach legten sie alle Dinge wieder auf den Tisch, und Mahou schrieb alles in dem Buch nieder. Natürlich nicht die Zauberformeln, und auch nicht, was mit den einzelnen Gegenständen geschehen sollte, das wollte er in späteren Zeiten nachtragen.
 

Diese Zeit nutzte das Böse, um den einzelnen Teilen eine Botschaft mitzugeben. Er benutzte eine uralte Schrift, und prägte sie auf unsichtbare Weise in die Gegenstände ein.
 

> Verborgen im Schatten der Vergangenheit, liegt der Schlüssel der Zukunft bereit < stand verborgen im Ring.
 

> Nur das Auge der wissenden Zeit, bringt einst Licht in die Dunkelheit < auf dem Stab.
 

> Es ruht die Macht, bis sie sich regt < konnte man im Medaillon lesen.
 

> Von alten Zauberern geboren, scheint es für alle Zeit verloren < war auf eine Buchseite eingeprägt.
 

> Vereint die Macht der wissenden Zeit < war in der Fusionskarte verborgen.
 

Für das Katana hatte es keine Zeit mehr, denn die anderen drehten sich wieder zu dem Tisch um. Es schaffte gerade noch eine Spur zu sich im Buch zu hinterlassen, dann wurden alle Teile voneinander getrennt, und es war fortan Machtlos.
 

Atemu nahm wieder seinen Ring und Jono sein Katana und gemeinsam machten sie sich wieder mit Seth auf den Weg zum Palast. Jono führte zwar das Heer Atemus an, doch er würde ihn in ein befreundetes Königreich schicken, um dort die dritte Tochter des Königs zu heiraten. So würden Ring und Katana in Zukunft verschiedene Wege gehen.

Das weiße Blauauge nahm das Medaillon und flog weit in den Norden und legte es einem Neugeborenen in die Wiege, und das Schwarze Rotauge flog mit der Fusionskarte weit nach Süden und wollte sie in einem Vulkan verbrennen, doch die Karte ließ sich nicht zerstören. Also verbarg er sie tief unter den Wurzeln eines uralten Baumes. Danach begaben die Drachen sich wieder zu ihresgleichen, und begutachteten die Schäden, die der Kampf mit Timiat verursacht hatte.

Odeon nahm wieder seinen Zauberstab, und begab sich auf Wanderschaft, um der Bevölkerung mit seinen Kräften beim Wiederaufbau Hilfe zu leisten. Mahou wollte, wenn er mit seinen Aufzeichnungen fertig war, später nachkommen. Das Buch wollte er im Tempel lassen, und Ishizu und Marik sollten darauf aufpassen. Mahou nahm das Buch und schlug gerade die erste Seite auf, als er sah, wie sich ein Spruch wie von Geisterhand auf die erste Seite schrieb. Überrascht erkannte er, dass es die uralte Schrift der Magier war, die er noch von seinem Meister gelernt hatte, doch er war entsetzt, als er erkannte, dass das Böse einen Wegweiser zu sich in dieses Buch geschrieben hatte. Er wollte das Buch zerstören, doch das Böse beschützte es, und er konnte ihm nichts anhaben. So setzte er sich sorgenvoll hin und versuchte ein Schlupfloch für spätere Generationen zu finden. Er grübelte von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, und von da wieder bis Sonnenuntergang, und als der Mond am höchsten stand, hatte er eine Lösung. Er würde den Spruch erweitern, und den Menschen eine Hoffnung geben. Dazu musste er alle Dinge kopieren.
 

Als er damit fertig war, machte er sich auf die Wanderschaft. Statt zu helfen, die Schäden Timiats und Bakuras zu beseitigen, musste er sich auf die Suche nach den Gegenständen machen, da er annahm, dass das Böse auch dort sein Zeichen hinterlassen hatte. Es war geschwächt gewesen, aber immer noch nicht ganz machtlos, wie er erkennen musste, und es war wichtig, dass auch die anderen Bescheid wussten. Zuerst machte er sich also auf den Weg zum Palast von Atemu.
 

Atemu war entsetzt, als er von den neuesten Erkenntnissen Mahous erfuhr, und selbstverständlich stellte er seinen Ring zur Verfügung, damit Mahou ihn gründlich untersuchen konnte. Es dauerte lange, bis er endlich mit dem richtigen Zauberspruch und der richtigen Art Feuer das Geheimnis des Ringes herausfand. Nun wusste er, wie er die anderen Gegenstände prüfen musste, und vielleicht war ja noch nicht alles verloren. Den Ring brauchte er nicht zu kopieren, er würde in steter Linie vom Herrscher an dessen Nachfolger zu dessen Volljährigkeitsfeier weitergegeben werden mit dem Gelübde, sich stets an seine Vorfahren ehrfürchtig zu erinnern und sich ihrer würdig zu erweisen. Dann würde ihm auf immer der Segen der Götter gewiss sein. Seth hatte auf ihn diesen besonderen Segen gelegt. Und wie es sich später zeigen sollte, war der Segen wirksam, denn als einer sein Gelübde nicht einhielt, wurde er sofort von einer furchtbaren Krankheit ans Bett gefesselt. Doch als er ehrlich bereute, kehrte der Segen der Götter zu ihm zurück und ihm gelang alles, dass er ihm Sinne seiner Vorfahren tat. Doch dies bekamen Atemu und Seth nicht mehr mit, da ihre Seelen längst bei den Göttern weilten. Mahou schrieb dies lächelnd in seine Chronik.
 

Als nächstes suchte Mahou Jono auf, er war inzwischen mit der dritten Tochter des Herrschers verheiratet und erwartete sein erstes Kind, als er bei ihm eintraf. Jono begrüßte seinen alten Kameraden aufs stürmischste und wollte sofort am liebsten wieder aufbrechen und irgendwelche Schlachten mit ihm schlagen. Er war eben ein Krieger durch und durch, nicht dass es ihm schlecht erging, er verstand sich mit seiner Gemahlin und deren Familie ausgezeichnet, und auch seine Arbeit machte ihm Spaß... Aber immer nur Soldaten auszubilden, und in keinen Kampf mehr ziehen... Er sehnte sich nach dem Kribbeln, das jede Schlacht in ihm ausgelöst hatte. Jono war ebenso erschrocken, als er von dem Werk des Bösen erfuhr, und stellte seine Waffe sofort zur Verfügung. Scheinbar uninteressiert erkundigte sich Jono nach den Menschen aus Atemus Palast. Mahou musste grinsen, als eine leichte Röte Jonos Gesicht zierte, als er ihm die Grüße Seths ausrichtete.
 

Mahou stellte zu seiner Erleichterung fest, dass auf diesem Schwert kein Spruch war. Er wollte es dem Bösen nicht zu leicht machen. Mahou zog sich in seine Gemächer zurück und machte eine Reise in die Vergangenheit. Dort holte er noch einmal das Katana, und er besorgte sich noch ein weiteres Medaillon. Zufrieden kehrte er zurück und traf seine Vorbereitungen, um das Böse aufhalten zu können, sollte der Tag kommen, an dem das Böse sich wieder vereinigen würde. Auf beide Katana legte er einen Spruch:
 

> Das Schwert das richtige Blut befreit< diesen Spruch legte Mahou auf die Klinge von Jonos Katana.

>Im Kampf errungen, die Brüder vereint < dieser Spruch kam auf das zweite.
 

Damit wollte er sicher gehen, dass das Böse sich nicht von sich selbst befreien konnte. Mit den Medaillons hatte er auch etwas Bestimmtes vor, doch dazu musste er erst das andere finden. Von Jono mit den besten Grüßen ausgestattet, machte sich Mahou auf den Weg nach Norden, um das Weiße Blauauge zu treffen. Es war ein beschwerlicher Weg, überall sah er noch die Spuren der Verwüstung, die dieser Krieg hinterlassen hatte. Hin und wieder hielt er an, um den Menschen beim Gröbsten zu helfen, doch er konnte nicht lange verweilen. Auch wenn er sicher war, dass das Böse so schnell nicht wieder erstarken würde, und versuchte seine geteilte Macht wieder zusammen zu fügen, so würde er doch erst ruhig sein, wenn er alles dafür nötige getan hätte, damit diese Macht aufgehalten und endgültig besiegt werden konnte.

Er war sechs Vollmonde unterwegs, als er an die Kante des ewigen Eises kam. Hier war die Heimat der weißen Blauaugen, jetzt konnte es nur noch Tage dauern, bis er auf den Ältesten traf. Zwei Tage vor Neumond trafen sie auch endlich aufeinander, Mahou war froh ihn zu sehen, denn das Wandern in dieser Kälte war doch äußerst beschwerlich. Kurz setzte er den Drachen von der weiteren Entwicklung in Kenntnis, als dieser ihn auch schon aufforderte, auf seinen Rücken zu steigen. Der Weiße ließ ihm gerade noch genügend Zeit seinen Schutzzauber gegen die Kälte zu erneuern, als er sich auch schon in die Lüfte erhob. Eine halbe Tagesreise über unwirkliches Gelände waren sie unterwegs, als der Weiße zu einem Sinkflug ansetzte. Mahou konnte die Wärme deutlich spüren, und seine Knochen waren mehr als froh darüber. Sie landeten außerhalb eines kleinen Dorfes und Mahou stieg vom Weißen wieder ab. Er würde alleine in das Dorf gehen, und nach dem Medaillon suchen. Die Dorfbewohner würden sonst nämlich ihr karges Essen alles dem Weißen geben, da die Drachen für sie heilig waren, und das wollte er verhindern.
 

Seine Suche war erfolgreich, er fand schnell einen kleinen Jungen, der schon kräftig durch die Gegend stapfte und das Medaillon um den Hals trug. Erst wollte er versuchen, von den Eltern des Jungen das Medaillon zurück zu bekommen, doch dann entschied er sich um. Diese Menschen verehrten die Drachen, und der Junge, der so plötzlich das Geschenk der Heiligen erhalten hatte, sollte ihr Priester werden. So bat er die Eltern sich das Medaillon einmal ansehen zu dürfen, und tauschte es gegen das andere Medaillon einfach nur aus. Für die Menschen hier würde es keinen Unterschied geben, denn es war ja im Prinzip das gleiche Medaillon... er müsste halt noch einmal in die Vergangenheit gehen, um sich das Medaillon noch einmal zu holen.
 

Am nächsten Morgen bedankte er sich für die Gastfreundschaft und machte sich wieder auf den Weg. Der Weiße erwartete ihn schon, und gemeinsam flogen sie an die Grenze des ewigen Eises. Dort kontrollierte er das Medaillon und sah, dass es gekennzeichnet war. Der Drache wartete geduldig, bis er von seiner Reise in die Vergangenheit zurückgekehrt war, und auf das neue Medaillon seinen Spruch gelegt hatte.
 

> Das reine Herz es trägt <
 

Mahou bat den Weißen um seine Magie, denn er wollte diesem Medaillon eine bestimmte Kraft innewohnen lassen. Der Drache stimmte ein, nachdem Mahou ihm erklärt hatte, warum er ein Stück seiner Magie benötigte. Es würde seinem Träger eines Tages erlauben, mit der Macht der Drachen gegen das Böse kämpfen zu können. Genauso wollte er mit dem anderen Medaillon verfahren, doch dazu musste er in den warmen Süden, in die Gegend der Vulkane. Dort waren die Schwarzen Rotaugen zu Hause. Der Weiße erklärte sich bereit, ihn noch ein Stückchen zu fliegen, doch dann müsse er seinen Weg wieder zu Fuß fortsetzen. Mahou bedankte sich höflich für die erwiesene Ehre, denn Drachen flogen sonst nie einen Menschen. Sie waren wilde stolze Wesen, und man tat daran sie nicht zu Feinden zu haben.
 

Nach drei weiteren Vollmonden hatte Mahou das Land der Vulkane erreicht, und wurde bereits vom großen Schwarzen erwartet. Es hatte durch Jono davon erfahren, was bei ihrem Plan schief gelaufen war, und konnte Mahou nur noch berichten, dass er nicht mehr wusste, unter welchem Baum er die Karte vergraben hatte. Doch Mahou tröstete ihn und meinte es wäre weiter nicht so schlimm und bat auch ihn um seine Kraft für das Medaillon, damit eines Tages sein Träger die Macht der Schwarzen Rotaugen nutzen konnte.
 

Als er nun alles zusammen hatte, was er brauchte, begab sich Mahou wieder zurück zum geheimen Tempel. Er versiegelte die Medaillons, damit sie erst ihre Macht entfalten konnten, wenn sie in die Hände der Personen kamen, für die sie geschaffen waren. Das zweite Katana, sowie die beiden Medaillons behielt er. Er würde schon dafür sorgen, dass sie in die richtigen Hände kamen.

Außerdem schuf Mahou eine zweite Fusionskarte und auch diese würde er behalten. Diese beinhaltete den Spruch:
 

> Mit Schwingen der Gerechtigkeit sind die Himmelskinder zum Kampf bereit.

In tiefer Zuneigung verbunden, gewinnen sie Kraft und beenden für immer des Bösen Macht <



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schreiberling
2008-07-27T18:20:07+00:00 27.07.2008 20:20
Hallo ihr zwei.
Also ich bin baff.
Man hat ja jetzt mehr über die Geschichte der Himmelskinder erfahren, aber auf der anderen Seite tuen sich immer mehr Fragen auf....
Gibt es jetzt immer mehrere Gegenstände und die einen sind gut und die anderen Böse?
Und welche wurden denn jetzt zusammengetragen?
Ich bin verwirrt und ich werd nochmal durchlesen.
Vielleicht hab ich doch etwas zu schnell gelesen.
Musste ja einige Kapis nachholen.
Finde es übrigens interessant, dass Seto jetzt Tote Leute sieht.^^
Jedenfalls ist es überhaupt erstaunlich, dass er die Visionen für echt hält. Hatte schon Angst er wäre bei eurer Geschichte auch so ein Sturkopf...
Aber zum Glück ist das anders bei euch.
Die Briefe, die seine Mutti nicht vernichtet, sondern versteckt hat, lässt ihn vielleicht nochmal überlegen, ob er nicht doch Joeys Freund sein will...
Will immer noch wissen was mit Moki passiert ist.

Ach übrigens, der kleine Hinweis in der Geschichte zwischen Jono und eth war echt süß, auch wenn sie da nicht zusammen sein konnten.
Jono ein Katana zu geben, finde ich übrigens auch toll.
Und dass die Drachen richtig mitgeholfen haben, ist ebenfalls klasse.

Jedenfalls ein tolles Kapi und endlich mit viel Hintergrundstory.
Bis zum nächsten Mal dann.^^
Von:  Doggy-chan
2008-07-27T13:18:35+00:00 27.07.2008 15:18
Was soll man den noch sagen das ist mal wieder wie auch sonst ein grandioses Kapitel
ICh bin echt gespannt wie es weiter geht mach schnell weiter!!!!!^^
ach ja und danke fuer die ens
ich wuerde mich sehr freunen wenn du mir beim naechsten mal wieder eine schicken wuerdest. ^^

GGGGGGLG Hundi
Von:  Rani
2008-07-27T09:12:13+00:00 27.07.2008 11:12
Wirklich gute Kaps finde ich sehr gut geschrieben mach weiter so ich bin gespannt wie es weiter geht die Geschichte wird immer spannender^^

lg Rani
Von:  Morraine
2008-07-26T13:24:18+00:00 26.07.2008 15:24
Du bist wirklich schnell, und ich marrrg deine Geschichte! Super, wie du die Zukunft von Seto und Joey ausgebaut hast; ich finde, dass Detektivgeschichten immer einen besonderen Reiz ausmachen, und auch die Fantasy-Elemente gefallen mir sehr gut. Danke für ein schönes Kapitel! ^^
Von:  Firesplash
2008-07-26T12:45:18+00:00 26.07.2008 14:45
juchu wieder ein neues Kapitel *~*
und das war wieder schön XD INteressant zu erfahren, was sich wohl damals so abgespielt hat. Find ich wirklich toll!! Mal sehen, wie sie ind er heutigen Zeit dann wohl dagegen angehen können XD

Freu mich schon auf wietere kapitel |3~
weiter soo~ ^o^
Von:  Sammy5522
2008-07-26T12:26:33+00:00 26.07.2008 14:26
Super das ihr so schnell weiter geschrieben habt.
Warte schon sehnsüchtig auf das nächste.

ganz liebe grüße

eure sammy

euch ganz doll drück


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